Argyle Mine - Erforschung Einige Versuchsbohrungen und eine Reihe kleinerer Entdeckungen in den 70er Jahren waren vorausgegangen, als 1985 der kommerzielle Abbau an der Argyle Mine beauftragt wurde.
Bald wurden Mineralien gefunden, die auf Diamantvorkommen hinweisen, dann fand man erste Diamanten entlang einiger Wasserläufe, und schließlich entdeckte man mehrere Pipes in der Gegend von Ellendale.
Obwohl 12000 Diamanten in 23000 Tonnen diamanthaltigen Lamproits gefunden wurden, entschied man, dass die Qualität der Diamanten nicht ausreichte, um eine Mine zu eröffnen.
Tagebaugewinnung 1979 fand ein Geologe einen kleinen Diamanten in einem Ameisenhaufen. Heute befindet sich an der Stelle des Ameisenhaufens die wichtigste Pipe des gesamten Geländes.
Der Bau der Argyle Mine begann 1983 nach einer dreijährigen Untersuchungsphase, nachdem die heute größte Diamant-Pipe des Geländes gefunden worden war. Der Abbau der alluvialen Vorkommen wurde während des Baus der Mine fortgesetzt.
Ihren Namen Argyle Kimberlite 1 (AK1) hatte die wichtigste Tagebau-Mine übrigens irrtümlicherweise bekommen: Die Geologen hatten das diamanthaltige Gestein ursprünglich für Kimberlit gehalten, welches typischerweise Diamanten enthält.
Als man schließlich herausfand, dass es sich dabei um das seltenere Lamproit handelte, waren die Diamant-Pipes in der Gegend bereits benannt und durchnummeriert worden.
Die AK1 ist 2 Kilometer lang, 1 Kilometer breit und erstreckt sich über fast 300 Hektar. Während ihrer produktivsten Phase in den späten 90er Jahren wurden allein in der AK1 jährlich ungefähr 30 Millionen Carat an Diamant gewonnen. 2009 dagegen konnte man in der Mine nur ca. 3,5 Millionen Carat an Rohdiamant gewinnen, was einen Rückgang von 33 % gegenüber 2008 bedeutet.
Die Minengesellschaft Rio Tinto war sich dessen bewusst, dass die AK1 bald versiegen würde. Man investierte in Durchführbarkeitsuntersuchungen, um dann untertage mit dem Diamantabbau fort zu fahren.
Untertagebau Einen Untertagebau unter einer bestehenden Tagebau-Mine zu schaffen, verlangte sorgfältige Analysen und besondere Erfindungsgabe. Um Informationen für die Durchführbarkeitsuntersuchungen zu sammeln, wurde eine Rampe gebaut.
Sie führt 2,5 Kilometer in die Tiefe und durchdringt das Lamproit-Erz 85 Meter unterhalb der AK1-Mine. Um eine wirtschaftliche Mine untertage betreiben zu können, musste Argyle die sicherste und zugleich günstigste Abbaumethode für den Untertagebau anwenden.
Diese Methode ist bekannt als Block-Caving. Dabei unterschneidet man den Erzkörper und lässt ihn unter seinem eigenen Gewicht herab brechen. So vermeidet man gefährlichere Sprengungen.
Der Bau des neuen Argyle Underground Project wird derzeit fortgesetzt und soll die Lebensdauer der Mine bis 2018 sichern. 2009 wurde das Projekt wegen der weltweiten Rezession langsamer fortgesetzt als geplant.
Champagner- und pinkfarbene Diamanten Die Farben der Diamanten aus der Argyle Mine sind: farblos, gelb, braun und – am seltensten und daher am wertvollsten: Pink!
Der Großteil der braunen Diamanten auf dem Weltmarkt stammt heute aus der Argyle Mine. Jedes Jahr werden Champagnerfarbene Diamanten im Wert von 104 Millionen Euro gewonnen.
Diese Diamanten werden sortiert und als Rohsteine über die Vertriebsstelle im belgischen Antwerpen verkauft. Vermarktet werden sie auf der ganzen Welt als Champagnerfarbene Diamanten.
Die Argyle Mine ist außerdem die ertragreichste Quelle für pinkfarbene Diamanten der ganzen Welt. Ein pinkfarbener Diamant erreicht durchschnittlich den 20fachen Preis eines vergleichbaren farblosen Diamanten.